Woher kommt das Trinkwasser auf den Nordseeinseln

Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie eigentlich unsere Nordseeinseln ihr Trinkwasser bekommen? Das ist eine ziemlich spannende Angelegenheit, da die Inseln eine „Sonderstellung“ gegenüber der Trinkwasserversorgung zum Festland darstellt. Auf dem Festland haben wir oft Wasserquellen, die genutzt werden können - dies fehlt den Nordseeinseln. Eine moderne Möglichkeit ist inzwischen die Wasserversorgung vom Festland.

Früher musste das Trinkwasser teilweise per Schiff vom Festland zu den Inseln gebracht werden. Ganz schön aufwendig, heute geschient das durch Wasserleitungen. Aber es gibt auch Festland-unabhängige gute Möglichkeiten der Trinkwasserversorgung. Heutzutage ist die Trinkwasserversorgung zum größten Teil gut ausgebaut und vorhanden, früher sah das anders aus und wie wir alle wissen, ist Trinkwasser überlebenswichtig. Nicht nur für Menschen und Tiere, sondern auch um Landwirtschaft ermöglichen zu können. Wir haben für Sie die möglichen Trinkwasservorkommen einmal zusammengefasst.

Brunnen

Auch Brunnen wurden schon sehr früh genutzt und halfen beim Überleben. Ein Brunnen wird bei einem Grundwasservorkommen also in die Tiefe gegraben, oft mit Steinen ausgekleidet und mit einer Überdachung versehen, damit möglichst keine Verschmutzung hineingerät. Früher wurde das Wasser mit einem Schöpfeimer und ähnlichem befördert, in späterer Zeit kamen praktische Handpumpen hinzu. Heutzutage sind fast alle Brunnen mechanisch ausgestattet.

Zisternen

Zisternen wurden bereits in der Stein- und Bronzezeit erbaut und genutzt. Das Wort Zisterne bedeutet übersetzt unterirdischer Wasserbehälter. Eine Zisterne funktioniert so: Regenwasser sickert durch Sand und Erde in den Boden und sammelt sich in der Zisterne. Durch das Durchsickern der Sand und Erdschichten wird das Wasser auf natürliche Weise gefiltert und bekommst sogar noch wichtige Mineralstoffe dazu! Da eine Zisterne abgedeckt ist, werden Verunreinigungen geringgehalten und das Wasser kann so genutzt werden.

Süßwasserlinse

Die Süßwasserlinse, auch Ghyben-Herzberg-Linse genannt, ist ein Süßwasservorkommen und dazu ein unterirdisches. Auf kleinen Inseln wie unsere Nordseeinseln ist der eigentliche Grundwasserkörper aus Salzwasser. Süßwasser, das dort zu finden ist, bildet sich aus Regenwasser. Dieses Regenwasser konnte durch die porösen Schichten bis hinunter zum Meerwasserspiegel sinken und dort eine Süßwasserlinse bilden. Meerwasser ist schwerer als Süßwasser, das bedeutet, dass das Süßwasser sich über das Salzwasser sammelt. Hui, das klingt jetzt alles erst mal kompliziert, einmal durchatmen und weiter geht’s. Stellen Sie sich die Süßwasserlinse wie eine riesige Luftblase unter einer Insel vor, die anstelle mit Luft mit Süßwasser befüllt ist. Wenn es regnet, sickert der Regen in die unterschiedlichen Sandschichten. Sandschichten und Sedimentschichten reichen bis ganz in die Tiefe unserer Nordsee. Durch einfache Physik kann sich das Salzwasser, welches ja schwerer ist als das Süßwasser, nicht vermischen. Dieses Süßwasser kann so zu sagen angebohrt und genutzt werden.

Tja das klingt nun erst mal alles sehr gut, aber nun kommt der Faktor Mensch ins Spiel. Wie so oft bringt der Mensch Probleme mit sich. Neue Erfindungen und anderes Verhalten verändern nicht nur den Mensch, sondern natürlich auch sein Umfeld. Die Landwirtschaft hat sich im Laufe der Zeit verändert. Es gibt neue Dinge die angebaut werden, neue Düngemittel und andere Nutzungen. Dies bringt die eingespielte Natur im Ganzen durcheinander. Noch hinzu kommt die Umweltverschmutzung. Ein wichtiger Punkt ist, dass es mehr Menschen gibt und somit steigert sich auch der Bedarf des Trinkwassers. Gerade natürliche Dinge wie eine Süßwasserlinse reagieren sensibel auf Einmischungen und Veränderungen. Der Mensch sollte gut überlegen was er wie tut, wenn er auch weiterhin etwas zu trinken haben möchte.

Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

You may use these HTML tags and attributes:

<a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>