Pharisäer – mehr als ein leckeres Getränk

Wer schon mal an der Nordsee war ist ihm vielleicht schon mal begegnet, dem Pharisäer, aber was hat es mit diesem Getränk auf sich? Dahinter steckt tatsächlich eine wahre und recht amüsante Geschichte.

Das Wort Pharisäer ist für ein Getränk schon mal sehr ungewöhnlich. Die Pharisäer waren eine theologische, philosophische und politische Schule im antiken Judentum. Aus Sicht der Christen und der Bibel verurteilte Jesus Christus die Pharisäer als gierig und heuchlerisch. Wie also kommt ein Getränk zu so einem Namen?

Es begab sich zu der Zeit 1872 auf der Halbinsel Nordstrand. Der Bauer Peter Georg Johannsen hatte anlässlich der Taufe seines Kindes zu einer große Tauffeier mit vielen Leuten geladen. Wie es sich zu der Zeit gehörte, wurde selbstverständlich auch der Pastor Georg Bleyer eingeladen. Es wird gemunkelt, dass dieser nicht so sehr beliebt war, da er recht streng gewesen sein soll und vor allem den Alkohol hasste. Auch heute noch ist es gängig, dass mit einem Glas Alkohol auf eine Taufe angestoßen wird, das wollten die Leute sich auch dort nicht nehmen lassen und griffen nach einer List.

Sie bereiteten Kaffee zu, den sie mit Zucker süßten und einen ordentlichen Schluck Rum. Um den Alkoholgeruch zu überdecken kam oben auf den Kaffee ein Klecks Sahne. Nun sah das Getränk einfach wie ein ganz normaler Kaffee aus und es konnte fröhlich angestoßen werden. Wie es nun mal so ist, wurden die Menschen, die den „Kaffee“ tranken mit der Zeit immer lustiger und lauter, sie waren schlichtweg gut angetrunken und das bemerkte dann auch der Pastor. Als er nun selbst von dem Kaffee trank, um herauszufinden, warum dieser so beliebt war, wurde ihm klar, dass da Alkohol drin ist und rief erbost: „Oh ihr Pharisäer!“ So bekam das Getränk seinen Namen.

Wer gerne mal einen echten Pharisäer zu Hause nachmachen möchte, findet hier das Rezept:

Funfact: laut eines Gerichtsurteils muss ein Pharisäer mindestens 4 cl haben!

Rezept:

  • 200 ml frisch gebrühter, starker Kaffee.
  • 1 Würfelzucker (ca. 3g)
  • 40 ml (4 cl) brauner Rum.
  • frisch geschlagene Sahne, ungesüßt.
  • Wer möchte kann sich noch etwas Kakaopulver drüberstreuen. Traditionell wird der Pharisäer in einer Tasse, Becher oder in einem Glas serviert!

Aufgepasst: Sollten Sie einen Pharisäer in der Öffentlichkeit wie z.B. einem Café trinken, rühren Sie das Getränk NICHT um, sonst müssen Sie eine Lokalrunde ausgeben!

Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

You may use these HTML tags and attributes:

<a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>