Winterbaden – nichts für Frostbeulen

Vielleicht haben auch Sie schon einmal vom Eisbaden oder auch Anbaden der Nordsee gehört? Ein Spektakel, dass zu Silvester oder zum Neujahr Massen von Menschen an den Strand treibt. Todesmutige Menschen gehen gemeinsam in die eiskalte Nordsee bejubelt von einem Publikum welches allein bei diesem Anblick schon bibbert vor Kälte.

Diese Tradition ist allerdings nicht mit Winterbaden gemeint. Es kann durchaus davon ausgegangen werden, dass bereits die Wikinger und früheren Friesen sich dem Winterbaden ausgesetzt haben. Quasi in allen nordischen Ländern kann man auch heut zu Tage immer wieder Menschen finden, die diese uralte Tradition durchführen.

Doch was ist dieses Winterbaden? Grob zusammengefasst sind es meist Einheimische die einfach nicht aufgehört haben in der Nordsee baden zu gehen. Während der warmen Sommermonate, wenn die Nordsee aufgeheizt durch die Sonne angenehme Badetemperaturen hat, zieht sie zahlreiche Badewillige an. Das ändert sich schlagartig mit den kalten Temperaturen, die im Herbst beginnen. Doch da gibt es diese Handvoll Menschen, die trotz eisiger Temperaturen das Schwimmen in der Nordsee einfach nicht aufgeben. Aber warum tut man so etwas? Wer von uns würde schon freiwillig im eisigen Wasser schwimmen? Und es dabei sogar genießen?

Fakt ist, wenn man es richtig betreibt, ist Winterbaden sehr gut für die Abwehrkräfte. Daneben hat es natürlich auch positive psychische Aspekte. Man überwindet seinen Schweinehund, stärkt seinen Charakter und wird im Anschluss mit vielen Glückshormonen belohnt.

Kann denn jeder einfach mal so Winterbaden? Ganz klar nein! Und wir raten da auch dringend von ab!!! Einfach mal so ins Eiswasser gehen als jemand Unerfahrenes kann supergefährlich werden, also bitte nicht einfach machen.

Das wichtigste beim Winterbaden ist die langsame Gewöhnung des Körpers. Dies passiert nicht von ein, zwei Mal baden. Am besten unter Aufsicht sollte der Körper durch Üben und schrittweise an die Kälte herangeführt werden durch kontinuierliches wiederkehrendes Baden in der Kälte, beginnend ab Herbst, wobei die Dauer des Bades von nur einigen Minuten nicht überschritten werden sollte.

Seien Sie sich aber gewiss dieser ganze Aufwand lohnt sich, wenn sie alle Sicherheitsmaßnahmen eingehalten haben, kommt dann beim Winterbaden ihre ganz persönliche Belohnung.

Stellen Sie sich vor Sie haben sich warme Getränke eingepackt und ihr Lieblingshandtuch. Stehen einsam am Nordseestrand. Die Möwen kreischen und niemand weit und breit in der Nordsee. Todesmutig gehen Sie in Badekleidung in die Nordsee. Das Eiskalte Wasser trifft Sie wie ein Schlag doch Sie atmen einfach weiter ein und aus. Nach 10-15 Sekunden schüttet Ihr Körper Endorphine aus. Dieses Glücksgefühl hält auch noch nach dem Baden an. Nach einigen Minuten waten Sie aus dem Wasser und trocknen sich gründlich ab, schlüpfen in Ihre warme Kleidung und laben sich an Ihrem warmen Getränk. Durch die Kälte hat Ihr Körper gerade angefangen auf Hochtouren zu heizen, so dass Ihnen nun mummelig warm wird.

Und das Beste, Ihre Gesundheit freut sich und Sie haben Ihren Schweinehund überwunden!

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