Das Julfest

Das Wort Jul ist heute noch das Wort für Weihnachten in den skandinavischen Ländern. Gerade in Norddeutschland ist das Wort noch im Gebrauch wie z. B. für den Julklapp, was in anderen Regionen Deutschland Wichteln genannt wird.

Damit ist das Verschenken von kleinen Dingen gemeint welches ausgelost wird und in verschiedenen Verpackungen und Geschenkpapier umwickelt ist. Man wünscht sich ein „God Jul“, was „frohe Weihnachten“ bedeutet. Und nicht zu vergessen der Julbock, dieser ist ein aus Stroh bestehender Bock, der unter den Tannenbaum aufgestellt wird. Er soll im übertragenen Sinn die Geschenke tragen.

Das Julfest ist im Grunde der Vorgänger vom Weihnachtsfest, allerdings mit wesentlich anderem Inhalt. Bevor die Friesen im Jahr 800 zur Christianisierung gezwungen wurden, glaubten sie so wie auch die anderen skandinavischen Länder mit deren Normannen sie eng verbunden waren, an die Nordische Mythologie, das war ihre ureigene Religion. Das Julfest beginnt am Tag der Wintersonnenwende, diese ist am 21.Dezember und dauert bis zum 6.Januar. Der Tag der Wintersonnenwende ist gleichbedeutend wichtig wie die Sommersonnenwende. Am 21.Dezember ist (dieses Jahr) der kürzeste Tag des Jahres. Die Nächte zwischen dem 21.Dezember und 6.Januar nennt man Raunächte, das sind sehr besondere Nächte mit viel Magie. Wenn Sie sich dazu näher informieren möchten, finden Sie speziell zu den Raunächten einen spannenden Artikel in unserem Blog. Heute wollen wir uns speziell mal die Bräuche und Sitten des Julfestes näher anschauen, denn für einige skandinavischen und germanischen Neuheiden, die an die Nordische Mythologie glauben, ist dieses Fest nach wie vor von großer Bedeutung.

Um genau zu sein ist das Fest der Wintersonnenwende das wichtigste im ganzen Jahr. Es wurde zu Ehren von Odin abgehalten und symbolisierte die Geburt der Sonne. Hätten Sie es gedacht?! Viele unserer heutigen Weihnachtsbräuche gehen auf das Julfest zurück, wie z. B. der Adventskranz mit den 4 Kerzen oder auch der Weihnachtsbaum. Das Julfest wird nämlich auch als Lichterfest bezeichnet. Der wie oben schon kurz erwähnte Julbock hat nicht nur die Aufgabe die Geschenke zu tragen, sondern soll insgeheim auch an den Gott Odin erinnern. Da die alten Bräuche durch die Christianisierung verboten wurden (Todesstrafe) mussten die Gläubigen auf solche Mittel zurückgreifen. Ziemlich clever!

Auch das Ausräuchern von Häusern und Ställen hat eine wichtige Bedeutung und zählt zu den Raunächten. Ebenso das Perchten, bei dem sich mit gruseligen Volksmasken verkleideten Männern die Perchengänge machen. Tagsüber die Guten, abends die Bösen. Sie dienen dazu die bösen Geister zu vertreiben. Die „guten“ Menschen werden belohnt, die „bösen“ bestraft.

Besonders im Neuheidentum und in Hexenkulten gibt es eigene vielseitige Rituale zu diesem Fest. Eine dieser Rituale ist das brennende Rad. Das Radkreuz ist ein Symbol der nordischen Vorzeit, ein kreisrundes Rad dessen Speichen in der Mitte ein Kreuz bilden. Es soll die Sonne darstellen bzw. den Tag–Nacht Rhythmus.
Diese Feuerräder werden aus Holz hergestellt und mit Stroh bespannt. Sie werden entzündet und brennend von Anhöhen herunter gerollt, was im Dunklen sehr mystisch anmutet.

Vergessen Sie nicht den Artikel über Raunächte zu lesen, diese sind ein wichtiger Bestandteil des Julfestes.

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