Von versunkenen Schiffswracks und Geisterschiffen

Solange die Menschen schon zur Seefahrt fahren, so lange gehen sie auch unter. Gibt es heut zu Tage noch versunkene Schiffe in der Nordsee und was verbirgt sich noch auf dem Grund der See? Tatsächlich gibt es viel mehr Schiffswracks auf und in dem Boden der Nordsee, als man so denken könnte.

Bisher wurden ca. 1500 Wracks gefunden und registriert. Doch wer weiß wie viele noch verborgen sind in unserer schönen Nordsee? Um die ganze Nordsee ab zu suchen bräuchte man sehr viel Zeit, nämlich etwa 120 Jahre. Das deutsche Schifffahrtsmuseum sammelt in ihrer Datenbank die Standorte jedes einzelnen Wracks, aber auch die Seeschifffahrt und Hydrographie sammelt diese Daten und untersucht mögliche Gefahren. Besonders wichtig sind die viel befahrenen Schifffahrtsrouten der 200 Meilen Zone. Ein Schiff, das die Koordinaten eines Wracks nicht weiß, könnte damit kollidieren und untergehen. Um dies zu vermeiden werden störende Wracks geborgen. 

Ansonsten sind die zahlreichen untergegangen Schiffe kaum bis gar nicht archäologisch untersucht. Vermutlich gibt es dafür einfach zu viele. Dabei sind diese Schiffswracks phantastische Zeitzeugen. Durch die Beschaffenheit des Nordseebodens und deren Zusammensetzungen werden die versunkenen Objekte zu echten Zeitkapseln. Wie eine Momentaufnahme der jeweiligen Zeit, eingefroren und unangetastet. Das geht so weit das sogar Essensreste gefunden worden, die mehrere Jahrhunderte alt waren und so eine richtige Speisekarte der jeweiligen Zeit erstellt werden konnte. Der ein oder andere bekommt nun vielleicht Lust nach verborgenen Schätzen zu suchen, aber ganz so einfach ist das nicht. Seit 2009 hat das „Kulturerbe unter Wasser“ den Handel mit Artefakten verboten. Sie sind auch dafür zuständig zu Entscheiden wie und wo ein Wrack geborgen werden darf. Besonderes Augenmerk fällt dabei auf die unter Wasser Denkmäler die kurz vor der Zerstörung stehen. 

Was genau verbirgt die Nordsee auf ihrem Grund? 

Im Grunde kann man wirklich alles finden. Von dem berühmten Gummistiefel, über Schiffe, Tonscherben, Kanonen, Containern bis hin zu abgestürzten Flugzeugen ist alles dabei. 

Was für Schiffwracks wurden gefunden? 

Der größte Anteil der gefunden Schiffswracks sind ganz klar Funde aus dem 1. und 2. Weltkrieg. Nicht nur U-Boote sondern auch Torpedo und Schnellboote wurden gefunden und teilweise geborgen. Aber auch ältere Holzschiffe werden immer wieder gesichtet. Selbst alte Koggen sind erstaunlich gut erhalten. Was man nicht vergessen darf neben all der Faszination dieser Denkmäler ist das bei jedem untergegangen Schiff Menschen Schicksale dahinterstecken. Gerade die Kriegswracks gelten als unter Wasser Friedhöfe. 

 Ein ganz besonderes Phänomen sind die Geisterschiffe! Ja Sie haben richtig gelesen, es gibt tatsächlich Geisterschiffezum Beispiel auf der Hallig. Norderoog und der Süderhoogsand sind so genannte Außenstände vereiterte Sandbänke. Mit den Gezeiten und der fordernden Nordsee, werden diese Sandbänke immer wieder veränderter und können wachsen und wieder abnehmen. Selbst die Richtungen können verändert werden sodass diese gewissermaßen wandern. So geschieht es immer mal wieder das längst versunkene Schiffe freigelegt werden. Erst sieht man nur einen minimalen Teil und auf einmal steht da ein ganzes Schiff, so zum Beispiel die „Ulpiano“ die geisterhaft auf einmal auftauchte. Seit dem 1600 Jahrhundert wurden ca800 gestrandete Schiffe belegt und nicht alle wurden geborgen. Und wie es sich für ein ordentliches Geisterschiff gehört ist es ehe man es noch richtig erkunden konnte schon wieder verschwunden bedeckt von Sand und Nordsee. 

Wer weiß was alles noch verborgen in unserer Nordsee schlummert, es ist und bleibt spannend! 

 

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