Seemannsmythen

Wir alle kennen sie Sprichwörter die seit Jahrzehnten, wenn nicht länger schon ihren Platz in unserer Gesellschaft fest innehaben. Volksmund tut Wahrheit kund! Aber stimmt das wirklich immer? Auch kleine Mythen sitzen tief verankert in den Köpfen unserer Zeit, aber was genau steckt eigentlich dahinter? Und selbstverständlich gibt es gerade auch im Bereich der Seefahrt eine Menge Sprichwörter und Mythen. Einige von diesen haben wir uns mal genauer angesehen und wollen zeigen was dahintersteckt.

Frauen an Bord

Frauen an Bord bringen Unglück. Zum Glück ist diese Meinung heute nicht mehr so und es gibt sehr gute Kapitäninnen, allerdings war man (Mann) früher durchaus der Ansicht das dem so ist. Wobei der eigentliche Grund eher darin liegt, dass die Seemänner sich zu sehr von einer Frau ablenken lassen würden. Ganz anders verhält es sich mit teils nackten Galionsfiguren. Diese am Schiff angebrachten Damen meist in Meerjungfrauenform sollen Glück bringen und ihre offenen Augen das Meer beruhigen.

Freitag der 13

Nicht nur in der Seefahrt, sondern allgemein wird die Zahl 13 entweder als Glücks oder Unglückszahl gesehen. Am Freitag den 13. sollte man besonders vorsichtig sein, weil viele Missgeschicke passieren können. Einige Hotels haben kein Zimmer mit der Zahl 13. Auch Passagierschiffe springen oft von der 12 direkt auf die 14, um die unglückliche 13 zu vermeiden. Da ist es nur selbstverständlich das an einem Freitag den 13. nicht in See gestochen wird. Dieser Aberglaube rührt aus dem christlichen Glauben, da Jesus an einem Freitag (Karfreitag) gekreuzigt wurde. Auch ein bekannter Großmeister des Tempelsordens wurde an einem Freitag den 13. hingerichtet.

Wenn man seine Zigarette an einer Kerze anzündet, stirbt ein Seemann

Dieser Mythos ist definitiv einer de verbreitetsten, besonders in Küstenregionen wie in Hamburg. Die Menschen nehmen besonders diesen Glauben sehr ernst und können tatsächlich ziemlich wütend werden, wenn man es wagt seine Zigarette an einer Kerze zu entzünden. Nun konnte bisher noch nicht beobachtet werden, dass ein Seemann auf Grund von der Zigarette an einer Kerze anzünden tot zu Boden viel, dennoch gibt es einen realen Hintergrund. Wenn die Seemänner auf ihren Seereisen waren, wurden sie mit Nahrung versorgt und nach getaner Arbeit bekamen sie ihre Heuer ausgezahlt. Wenn nun aber starke Herbststürme und der Winter nahte war die Jahreszeit des zur See fahren stillgelegt. Wer nicht arbeitete bekam auch keine Heuer also kein Gehalt. Sehr viele Seemänner mussten sich also für diese Zeit einen anderen Job suchen. So verkauften die meisten von ihnen Streichhölzer (Zündhölzer). Wenn nun also jemand anstatt eines Streichholzen die Kerze zum Anzünden nutzte, brachte man damit den Seemann um seinen Verdienst. Im übertragenen Sinn wurde ihm also die Existenz entzogen und quasi dem Hungertot ausgesetzt. Ein anderer Mythos besagt, wenn man die dritte Person ist, die an ein und demselben Streichholz die Zigarette anzündet, wird man sterben.

Weitere gute Omen und verbotenes Verhalten

Wird ein Schiff von einem Delphin begleitet bringt das Glück. Es gibt Worte, die an Bord verboten waren zu benutzen: z.B. Ertrinken, auf Wiedersehen, etc… Pfeifen an Bord ist ein absolutes Verbot denn dieses Pfeifen lockt Stürme an. Ein bereits auf einen Namen getauftes Schiff sollte keinen neuen Namen bekommen denn auch dies bringt großes Unglück. Die Seemänner die so lange Zeit auf ihrem Schiff unterwegs waren hatten viele Ängste und Sorgen zu erleiden. Noch dazu kommt die allgegenwärtige Gefahr, der sie ausgesetzt waren und die Unsicherheit was der nächste Tag mit sich brächte. Um damit umgehen zu können wurden gewisse Verhaltensregeln und somit auch die bekannten Mythen ins Leben gerufen.

Eigentlich erstaunlich und auch schön, dass sich das sich einiges davon immer noch in unserem Alltagsleben finden lässt.

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