Piratinnen

Denkt man an die Piraterie, fallen einem sofort berühmte Piraten ein - von Blackbeard bis Störtebeker. Aber was ist eigentlich mit Piratinnen? Gab es diese überhaupt in einer männerdominierten Zeit? Noch dazu bei dem Aberglauben das Frauen an Bord Unglück brächten? Ja, es gab sie und wie es sie gab! Leider wurden sie bis heute von der Geschichte klein geredet. Das muss sofort geändert werden, darum stellen wir heute in diesem Artikel die fünf berühmtesten Piratinnen vor! Aye Aye auf geht’s!

Rachel Wall

Geboren wurde Rachel in Carlise Pennsylvania, dort lebte sie auf der Farm ihrer Eltern. Schon früh zog es sie aber zu den Docks – dort ging sie immer wieder hin. Eines Tages wurde sie dort von einer Gruppe Mädchen angegriffen. Der Mann, der sie in dieser Situation rettete, wurde bald darauf gegen den Willen ihrer Mutter ihr Ehemann. Sie arbeitete eine Weile als Dienstmädchen, während ihr Mann mit seinen Freunden vom Fischfang lebten. Von der Arbeit ganz müde hatte er die glorreiche Idee, dass sie alle Piraten werden sollten. Gesagt getan, so wurde Rachel eine der ganz wenigen Piratinnen, ohne sich dafür als Mann verkleiden zu müssen. Gemeinsam kauften sie ein kleines Boot. Immer wenn ein Sturm gewesen war, gaben die Piraten und die Piratin sich als Schiffbrüchige aus. Dafür ging Rachel an Deck und schrie lauthals um Hilfe, wenn nun Menschen kamen, um sie zu retten wurden diese getötet, ausgeraubt und auch die Schiffe beschlagnahmt. So konnte eine Menge Beute gemacht werden das ging auch gut, bis Rachels Ehemann und seine Freunde einen Seeunfall hatten. Rachel ging zurück nach Bosten und arbeitete wieder als Dienerin. Aber etwas zog sie immer und immer wieder zu den Docks, wo sie auf Schiffe ging und dort raubte. Zum Verhängnis wurde ihr eine Begegnung mit der Dame Margaret Bender. Diese trug eine schöne Haube die Rachel gerne besitzen wollte, sie versucht diese zu stehlen und Frau Bender die Zunge heraus zu reißen. Dabei wurde sie überwältigt und verhaftet, nun wurde Rachel wegen Raubes angeklagt. Sie empfand dies als eine Unverschämtheit und forderte als Piratin angeklagt zu werden. Sie erhielt die Todesstrafe und wurde am 8.12.1789 als letzte Frau in Massachusetts gehängt.

 

Sayyida al Hurra (Bedeutet so viel wie Frau, die frei und unabhängig ist)

Diese spannende Frau trug den sehr langen Namen „Lalla Aicha bint Ali ibn Hakimat Titwan“ und gilt als wichtigste weibliche Person des modernen westlichen Islams. Sie war Königin von Tetouan. Als Hurra noch ein Kind war, wurden die Muslime von den Spaniern zwangsbekehrt und musste den christlichen Glauben annehmen. Hurra und ihre Familie ging ins Exil. Als Hurra älter war, nahm sie Kontakt zu dem türkischen Korsor Barbarossa von Algerien auf und verbündete sich mit ihm. So wurde sie im frühen 16 Jhd. die Piratenkönigin und Anführerin aller Piraten. Sie kämpfte im westlichen Mittelmeer, um sich an den Spaniern zu rechen. Nach 30 Jahren als Königin wurde sie von ihrem Schwiegersohn gestürzt und lebte noch weitere 20 Jahre.

 

Madame Zheng Yisao, Madame Ching

Madame Ching arbeitete im 18 Jahrhundert als Prostituierte und Zuhälterin bis sie einen sehr bekannten und erfolgreichen Piraten heiratete. Zusammen hatten sie 400 Kriegsschiffe und ca.70.000 Mann. Als ihr Mann starb übernahm sie das Kommando und wurde sogar noch erfolgreicher, sodass sich ihre Kriegsschiffe auf 800 verdoppelten. Sie plünderten und töteten in allen Meeren östlich von China. Zu ihrer Mannschaft zählten Frauen, Männer und Kinder! Wie es oft so ist, kam nach den vielen Erfolgen die Niederlage. Das war der Moment, als sie einen Deal einging. 100 ihrer gefährlichsten Piraten wurden übergeben und gehängt dafür kamen alle anderen frei. Madame Ching gab den Piratenberuf auf und eröffnete ein Casino mit heimlichem Opiumschmuggel.

 

Grace o´Mally

Die Irin Grace o ´Mally lebte von 1530-1603, der korrekte irische Name lautet „Gráinne Ní Mháille“ und bedeutet so viel wie glatzköpfig oder auch gestutzt. Der Name kommt daher, weil sie sehr kurzes Haar gehabt haben soll. Grace wurde als Tochter eines Clanchefs geboren in einer Gegend in der viel Piraterie herrschte und hatte schon früh Spaß an der Navigation. Mit 16 Jahren heiratete sie einen Anführer des O´Flaherty Clans und zog mit auf seine Burg. Dort setzten sie sich gegen Feinde zur Wehr. Als ihr Ehemann in einer Schlacht starb, durfte sie nicht bleiben und ging mit ihren Anhängern zurück nach Hause nach Clare Island. Um für ihre Leute zu sorgen wurde sie Piratin. Sie waren so erfolgreich, dass sie bald der englischen Königin Elisabeth I ein Dorn im Auge war und diese ein Kopfgeld auf Grace aussetzte. Obwohl Grace öfter im Gefängnis saß und sogar aus einem fliehen konnte, schrieb sie Elisabeth eine Petition und durfte 1593 bei der Königin vorsprechen. Sie schwor von nun an für England zu arbeiten und wurde begnadigt. Von nun an arbeitete sie weiterhin als Piratin allerdings unter englischer Flagge.

 

Mary Read und Anne Bonny

Diese beiden Damen waren wohl die berühmtesten Piratinnen. Beide Frauen hatten eine eher unschöne Kindheit und kamen mit Kriminalität und Matrosen in Kontakt. Kennen lernten die beiden sich durch den berühmten Piraten Calico Jack Rackham. Beide Frauen arbeiteten verkleidet als Männer auf dem Piratenschiff. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie die Vorurteile von Frauen an Bord, den mit Piraten ausgetrieben hatten und sich offen als Frauen an Bord zeigen durften. Sie waren an zahlreichen Plünderungen und Schlachten beteiligt und vielen besonders durch ihren Mut auf. Bei der letzten Schlacht waren alle Männer betrunken unter Deck und nur Mary und Anne kämpften um das Schiff, dies konnte natürlich nicht gut gehen. Sie wurden verhaftet und zum Tode durch den Strang verurteilt. Die cleveren Frauen gaben beide an schwanger zu sein, um so einen Aufschub ihrer Todesstrafe zu erhalten, was auch funktionierte. Mary Read starb nach einem Jahr am Fieber, Anne Bonny wurde frei gelassen und lebte als Ehefrau und Mutter in Charles Town.

Wer mehr über die beiden sehr berühmten Piratinnen erfahren möchte, findet im Internet zahlreiche Berichte.

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