Und nun fragt man sich zu Recht, wie soll nun ein Mensch im Rollstuhl an den Strand? Worauf ja jeder Mensch ein Recht hat, einfach ganz normal die Freizeit in der Natur zu verbringen.
Die deutschen Nordseeinseln haben eine Lösung. Es gibt verschiedene Rollstuhlmodelle extra für den Strandbesuch.
Zum einen gibt es spezielle Wattmobile. Diese sind so ausgerichtet, dass der sandige Strandboden kein Problem ist. Wattmobile sind extra niedrig gebaut, so ist es möglich, den Wattboden zu berühren und sogar Muscheln zu sammeln. Allerdings müssen diese geschoben werden.
Eine andere Möglichkeit sind Strandrollstühle mit Elektroantrieb.
Klingt seltsam? Also hierbei handelt es sich um einen solarbetriebenen Rollstuhl, der Cadweazle.
Durch das Solardach wird der erzeugte Strom in den Akkus gespeichert. Zwei Motoren sorgen für bis zu 6 km/h und sind ein echter Hingucker.
Die Ballonreifen können sowohl auf feinen als auch auf groben Sand problemlos fahren. Übrigens wurde dieser großartige Solar-Rollstuhl zu 70 % mit EU Mitteln gefördert, im Rahmen des LEADER-Projekts “Wattenmeer-Achter im Weltnaturerbe”. Inzwischen bieten zahlreiche deutsche Nordseeinseln den Cadweazle an. Mieten kann man ihn beim Strandkorbverleih für eine Tagespauschale.
Doch der beste Rolli bringt nichts, wenn der Weg zum Strand nicht barrierefrei ist.
Dafür gibt es Rollstuhlrampen, die die Treppen ersetzen, so wie gepflasterte Wege (oder Holzplatten), damit man mit dem Rolli überhaupt zum Verleih kommt.
Auch für Eltern mit kleinen Kindern ist dies eine Hilfe, denn mit einem Kinderwagen oder Buggy kommt man am Strand kaum vorwärts.
Wie so oft sind die deutschen Nordseeinseln im Bezug auf Inklusion Vorreiter, da ziehen wir respektvoll unseren Hut und hoffen, dass sich andere Bereiche des Alltags ein gutes Beispiel nehmen.