Die Oterbaankin

Man kommt einfach nicht an ihnen vorbei, überall auf der Insel Föhr kann man, wenn man ganz genau hinsieht, die Oterbaankins sehen.

Die Oterbaankins sind vergleichbar etwa mit kleinen Trollen oder Zwergen. Sie leben unterirdisch und treiben gerne ihren Schabernack mit den Menschen. Jetzt muss man aber nicht denken, dass diese kleinen Männlein nur bösartig sind, denn das stimmt nicht. Wenn ein Mensch ein gutes Herz hat, sind die Oterbaankins durchaus bereit zu helfen. Nur unterschätzen sollte man sie nicht. Die Föhrer wissen das seit langer Zeit und so sagten sie stets zu ihren Kindern: „Kem‘am föör ‘t jonken tüs ölers kem a Oterbaankin beeft jam unn!“

(Kommt vor der Dunkelheit nach Hause, sonst verfolgen euch die Unterirdischen!).

Aber wie kommen die Oterbaankins überhaupt nach Föhr? Dazu gibt es eine Geschichte:

Ein Fährmann, der mit seinem Boot Überfahrten von Amrum nach Föhr machte, lebte in einem schäbigen Haus in Utersum. Eines Nachts wurde er von einem Klopfen aus dem Schlaf gerissen. Er öffnete die Tür, allerdings war es so dunkel, dass er niemanden sehen konnte. Er hörte eine Stimme, diese fragte, ob er einige Fahrgäste nach Amrum übersetzen wolle. Der Fährmann erwiderte: „Nicht bei diesem Wetter!“ Die Stimme aber wollte, dass der Fährmann sie übersetzte und es solle nicht zu seinem Schaden sein, es wäre nicht möglich, dass mit ihnen an Bord das Boot sinken könnte.

Nun überlegte der Fährmann eine ganze Weile und war schließlich einverstanden. Er machte sich auf den Weg zu seinem Ankerplatzt, wo sein Schiff lag. Doch noch bevor er dieses ganz erreicht hatte hörte er ein Stimmengewirr und Gepolter aus seinem Boot. Als er sein Schiff betrat waren seine kleinen Fahrgäste schon an Bord, und zwar so viele von ihnen, dass er kaum noch Platz hatte.

Glücklich brachte er die Oterbaankins heil nach Amrum und fuhr diese Strecke dann noch einige Male, bis alle Oterbaankins auf Amrum waren. Immer verließen sie eiligst das Boot und ohne ein Wort des Dankes, so auch bei den letzten. Missmutig darüber ging er nach Hause. Doch gerade als er in sein Haus treten wollte, stieß er mit seinem Fuß gegen etwas Hartes. Es war sein eigener Hut, der gefüllt war mit Goldstücken.

Diese hatten die kleinen Kerle dort als Lohn für die Überfahrt hingelegt und so wurde der Fährmann reich.

Vermutlich haben sich einige der Oterbaankins dazu entschlossen auf Föhr zu bleiben oder dorthin zurückzukommen. Einige Einheimische sind hingegen der Meinung, dass die Zwerge aus Dänemark kommen. Was nun stimmt, weiß man nicht genau, aber wenn Sie auf einen Oterbaankin treffen, fragen Sie ihn doch mal. Achtung! Es ist angebracht den kleinen Männlein höflich und respektvoll zu begegnen, nicht nur aus guten Manieren heraus, sondern auch, um sie nicht zu verärgern und somit den Schabernack zu provozieren!

  1. Roger Schmidt says:

    Hallo,
    Wir haben die Oterbaankin in unserem ersten Föhr-Urlaub kennen und liebengelernt.
    Seitdem suchen wir verzweifelt einen Kontakt, wo man die Kerle kaufen kann. Können Sie uns da weiterhelfen?
    Vielen Dank für Ihre Mühe.
    Liebe Grüße
    Fam. Roger Schmidt

    • Brigitte says:

      Liebe fam schmidt. Die kleinen kerle gibt es nur bei der tourismusinformation in utersum Aber die sind so wer, die kann man kaum wegschleppen. Die kleinen kosten 30 euro die grossen 60.

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