Der rote Haubarg

Haben Sie schon einmal von der Legende des roten Haubargs gehört? Nein, dann sollten Sie dies ändern. Was ist überhaupt ein roter Haubarg? Die Haubarge ist eigentlich eine Form des Hauses und stammt ursprünglich aus Holland. In Nordfriesland waren diese alten Bauernhäuser weit verbreitet und dienten vor allem der Landwirtschaft. Das Rot in dem Wort steckt eigentlich in den roten Dachziegeln, wobei die Häuser meistens weiß verputzt waren, ähnlich wie die bekannten Reetdächer.

Ein sehr berühmtes Gebäude „Der rote Haubarg“ existiert heute noch in Nordfriesland als Museum und beherbergt sogar ein Restaurant. Nun aber zu der Legende vom roten Haubarg:

Wo heute der rote Haubarg steht, war früher ein kleines unansehnliches Haus. In diesem ärmlichen Haus lebte ein noch viel ärmlicher junger Mann. Dieser hatte sich unsterblich in die wunderschöne Tochter des reichen Schmiedes des Ortes verliebt und zu seinem Glück wurde seine Liebe erwidert. Auch die Mutter des jungen Mädchens mochten den armen Kerl wirklich von Herzen gern. Nur der Schmied selbst war mit einer solchen Verbindung alles andere als zufrieden, denn was sollte dieser arme junge Mann seiner Tochter denn schon bieten? In seiner puren Verzweiflung und krank vor Liebe ging der junge Mann einen Pakt mit dem Teufel ein. Er versprach dem Teufel seine Seele, wenn er bevor der Hahn kräht ein großes und ansehnlichen Haus bauen würde. Als nun die Nacht herein brach kam der Teufel und zerstörte das alte ärmliche Haus. Der Teufel baute die Wände, die Böden und die Türen mit seiner Teufelei. Da bekam es der junge Mann mit der Angst zu tun und lief schnell zum Haus des Schmiedes, was genau neben ihm stand und weckte die Frauen auf, brachte aber kein Wort heraus. Als die Frau des Schmiedes aus dem Fenster sah bemerkte sie, wie in Windeseile ein großes Haus entstand, schon 99 Fenster waren eingesetzt. Nun konnte der arme Jüngling nicht länger schweigen und berichtete von dem Pakt, den er aus Liebe mit dem Teufel geschlossen hatte. Die Frau des Schmiedes war eine sehr kluge Frau. Schnell rannte sie in die Scheune zu den Hühnern. Nun schnappte sie sich geschwind den Hahn und schüttelte ihn, bis er laut auf krähte. Somit hatte es der Teufel nicht mehr rechtzeitig geschafft und verlor den Pakt. Wütend machte er sich davon. Der reiche Schmied hatte nun doch erbarmen und sein Vaterherz wurde weich. Er gab seine Tochter dem jungen Mann zur Frau. Es wird gesagt, dass die Kinder, die aus dieser Verbindung entstanden und deren Nachfahren, noch immer dort wohnen würden. Immer wieder wurde versucht das hundertste Fenster einzusetzen. Am Tage hielt diese auch, doch sobald es Nacht wurde, zerbrach das Fenster immer wieder. Bis heute hat sich daran nichts geändert.

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