Der Klabautermann

Jeder hat schon mal von dem berühmten Klabautermann gehört. Damit meinen wir nicht Pumuckl, sondern die ganze Gattung der Klabautermänner. Was genau ist ein Klabautermann? Und was macht dieser? Gibt es die Klabautermänner wirklich? In diesem Artikel wollen wir dem Mythos Klabautermann mal näher unter die Lupe nehmen.

Zum ersten Mal tauchte der Klabautermann in schriftlichen Dokumenten im 13. Jahrhundert auf. Aber es lässt sich vermuten, dass das Wissen um die Klabautermänner vermutlich genauso alt ist, wie die Schifffahrt selbst.

Fangen wir mit dem Namen an. Was bedeutet Klabautermann?
Der Name leitet sich von dem niederdeutschen Wort klabastern ab, was so viel bedeutet wie poltern oder herumlärmen. Der Klabautermann gehört zu den Fabelwesen und wird oft mit Kobolden oder Schiffsgeistern verglichen. Auch zum Aussehen gibt es einige Informationen, die sich in verschiedenen Quellen stark ähneln. Sein Bart und seine Haare sind meistens rot, die Augen entweder grün oder blau. Besonders auffällig: er hat grüne Zähne. Eigentlich immer hat er eine Pfeife dabei und einen Hammer, mit dem er poltern und klopfen kann. Klabautermänner können auch ähnlich wie Seemänner angezogen sein. Meistens trägt er den berühmten „Frisennerz“. Das macht ja auch Sinn auf hoher See.

Wer sich jetzt ein bisschen fürchtet, kann beruhigt aufatmen, denn der Klabautermann ist ein friedliches Wesen. Er ist sogar sehr hilfsbereit, denn bereits beim Schiffbau selbst packt er mit an. Auf dem Schiff wohnt er unter Deck, wo er auch oft hilft, die Ladung noch einmal besser zu verstauen. Hin und wieder ist er aber auch an Deck, um zu schauen, wie das Wetter wird. Kaum jemand bekommt ihn je zu Gesicht, da er meistens unsichtbar ist. Erst wenn Gefahr droht, zeigt er sich. Daher kommt auch das Gerücht, wenn ein Seemann einen Klabautermann sieht stirbt er. Der Klabautermann warnt den Kapitän vor drohendem Unheil dafür nutzt er seinen Hammer, mit dem er auf sich aufmerksam machen kann, erfahrene Seeleute können das Klopfen und Poltern gut zuordnen. Wenn nun wirklich jemand einen Klabautermann sieht, ist es oft zu spät, denn der Klabautermann ist der letzte, der ein sinkendes Schiff verlässt. Übrigens wird gesagt, dass Menschen, die am 22. Februar geboren wurden, quasi von Natur aus die Fähigkeit besitzen, Klabautermänner zu sehen.

Auch in zahlreichen Sagen und Gedichten findet der Klabautermann seinen Platzt.

Ein berühmtes Gedicht stammt von August Kopisch

Der Klabautermann
1. Flink auf! Die lustigen Segel gespannt!
   Wir fliegen wie die Vögel von Strand zu Strand,
   Wir tanzen auf Wellen um Klipp‘ und Riff,
   Wir haben das Schiff nach dem Pfiff im Griff,
   Wir können, was kein anderer kann:
   Wir haben einen Klabautermann.
2. Der Klabautermann ist ein wackerer Geist,
   Der alles im Schiff sich rühren heißt,
   Der überall, überall mit uns reist,
   Mit dem Schiffskapitän flink trinkt und speist;
   Beim Steuermann sitzt er und wacht die Nacht,
   Und im obersten Mast, wenn das Wetter kracht.
3. Ist’s Wetter klar, und die Fahrt gelingt,
   So nimmt er die Geige und tanzt und springt,
   Und alles muss auf dem Deck sich schwingen,
   Unzählige selige Lieder singen.
   Nicht Sturm, nicht Wurm, ihn ficht nichts an:
   Wir haben den wahren Klabautermann.
4. Hei! Klettert er, sei die See auch groß,
   Klabautermann lässt kein Takelwerk los,
   Er läuft auf den Raen, wenn alles zerreißt,
   Er tut, was der Kapitän ihm heißt. –
   Und wisst ihr, wie man ihn rufen kann?
   Courage heißt der Klabautermann.

Der Klabautermann ist ein wirklich toller Schutzgeist. Man sollte ihn stets mit Respekt behandeln und nicht verärgern.

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