Butter bei die Fische – so isst der Norden

Heute in unserer modernen Welt sind die Essensunterschiede deutlich nicht mehr so verschieden als früher! Wir leben in einer Zeit, wo stets alles verfügbar ist. Erdbeeren im Winter, Südfrüchte zu jeder Jahreszeit und auch exotische Gewürze wie Nelken, Ingwer und Pfeffer.

Im Grunde können wir zu jeder Zeit im nahen gelegenen Supermarkt alles bekommen. Das war früher ganz anders. Dort bekam man Jahreszeitabhängiges Obst und Gemüse. Auch lebte man meist von den regionalen Besonderheiten. Wer also an der Küste lebte, aß natürlich viel was das Meer so hergab. Später kam der Handel hinzu, was die Auswahl deutlich erhöhte. Heute soll dieser Artikel aber nicht um Fischbrötchen und Co gehen, sondern einen kleinen Einblick geben, welche Gerichte die Zeit überdauert haben.

Lakritze

Vielleicht ist es ihnen auch schon einmal aufgefallen, dass es in Süddeutschland wesentlich weniger Produkte mit Lakritze gibt? Lakritze ist dort einfach nicht beliebt und wird teilweise sogar als „Bärendreck“ bezeichnet. Besonders beliebt ist die Lakritze in Küstenregionen und das nicht nur in Deutschland, sondern auch in den skandinavischen Ländern, England und Frankreich. Den höchsten Verbrauch an Lakritze haben die Niederländer. Doch wie kommt das? Schon sehr früh kamen die Küstenbewohner dank des Handels in Kontakt mit Lakritz. Die Grundbasis dieser Köstlichkeit ist eingedickter Süßholzsaft. Dieses Süßholz kam hauptsächlich aus China. Es kann vermutet werden das diese salzige Süßigkeit die Menschen der Küste an das Meer mit seinem salzigen Klima erinnert. Noch dazu ist Lakritze lange haltbar und ist gut sättigend also das ideale Produkt für Seemänner. Heutzutage gibt es unfassbar viele verschiedene Varianten der Lakritze, von salzig bis süß, ob stark oder mild. Lakritzlollis mit Schokolade überzogen oder mit Weingummi – alles ist denkbar.

Labskaus

Ein weiteres sehr nordisches Gericht ist das Labskaus. Dieses Gericht besteht aus Frühstücksfleisch (Cornedbeef), Kartoffeln und rote Beete. Manche mögen dazu auch Spiegelei, Gewürzgurke oder Hering. Tatsächlich ist es ein sehr berühmtes Gericht mit sehr langer Tradition. Das liegt daran, weil es ein typisches Seefahreressen ist. Die Nahrungsmittel sind perfekt für die See geeignet da sie sehr lange haltbar sind, außerdem haben sie viele gute Inhaltsstoffe, die die Seefahrer und ihre Gesundheit gut versorgen. Allerdings scheiden sich bei diesem Essen die Geister. Die einen lieben es abgöttisch und andere finden es gerade zu ungenießbar. Das muss dann wohl jeder für sich selbst entscheiden.

Franzbrötchen

Das Franzbrötchen ist wohl am bekanntesten in Hamburg. Lange Zeit war es auch nur in Hamburg und den näheren Städten bekannt. Kaum zu glauben aber erst seit dem 21.Jahrhundert begann die Verbreitung des Franzbrötchens auch in andere deutsche Städte. Aber was genau ist denn bitte ein Franzbrötchen? Ein Franzbrötchen ist ein süßes Gebäck aus Plunderteig welches mit Zimt und Zucker gefüllt ist. Die Hamburger essen es gerne zum Frühstück oder aber auch zu Kaffee und Kuchen. Wer einmal den Hamburger Hautbahnhof besucht, wird schnell feststellen, dass ein feiner Duft nach Zimt in der Luft liegt. Woher das Franzbrötchen tatsächlich stammt ist nicht hundertprozentig belegt, allerdings gibt es eine Geschichte dazu die sich sehr hartnäckig schon seit Jahrzehnten hält.

Zwischen 1806-1814 war die Stadt Hamburg unter französischer Besatzung. Wie das so ist kommen mit Besatzern natürlich auch ihre Traditionen mit. So gab es zu dieser Zeit in Hamburg ein längliches Brot, das dem Baguette ähnelte und Franzbrot genannt wurde. Ein Bäcker aus dem Hamburger Stadtteil Altona (dieses Wort entstand während dem Krieg mit den Dänen und bedeutet etwa allzu nahe, weil die Dänen schon so nah an Hamburg waren), briet dieses Brot mit Fett in einer Pfanne an und entwickelte später daraus das Franzbrötchen. Ob dies tatsächlich so gewesen ist, ist nicht bewiesen. Allerdings wenn sich eine Geschichte so lange hält kann natürlich doch etwas Wahres dran sein.

Was sind für sie typisch nordische Gerichte? Haben sie vielleicht sogar ein Lieblingsgericht?

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