Wie ist das mit Strandkörben? Vom Wind geschützt, kann man sich gemütlich in ihnen einmummeln und die Wellen der See betrachten.
Doch was hat es mit den Strandkörben eigentlich auf sich? Wer hat sie erfunden?
Diesem Mysterium wollen wir uns heute widmen.
Wie so oft in der Geschichte wurde der Strandkorb aus einem Problem heraus erfunden. 1882 wandte sich die adelige Dame Elfriede von Maltzahn an den kaiserlichen Hof Korbmacher Wilhelm Bartelmann in Rostock.
Die Dame litt an schweren, schmerzhaften Rheuma, welches es ihr erschwerte, ihre Strandaufenthalte zu genießen. Sie wünschte sich eine Sitzgelegenheit, die sie vor Wind und Sonne schützen würde und die Möglichkeit zum Ausruhen bot.
Aus Weiden und Rohr flocht Bartelmann einen Strandstuhl.
Wie man sich vorstellen kann, wenn etwas so Ungewöhnliches am Strand steht, erhielt der Strandstuhl eine Menge Aufmerksamkeit und viele wollten ebenfalls so ein Exemplar haben. Die Nachfrage wurde so groß, dass Bartelmann zusammen mit seiner Frau in Warnemünde eine Strandkorbvermietung gründete. Seine Frau war nämlich der Ansicht, dass durch eine Vermietung der Erfolg höher wäre als durch bloßen Verkauf. Zu dieser Zeit erfand Bartelmann dann den Zweisitzer, also den klassischen Strandkorb, wie wir ihn heute kennen und lieben.
Obwohl jeder Strandkorb in Handarbeit gebaut wurde, sah man sie nun an Ost- und Nordsee zu hauf. Leider machte er einen gravierenden Fehler! Er meldete für den erfolgreichen Strandkorb kein Patent an. So kam es, dass Johann Falck, der ehemalige Geselle Bartelmanns, die Technik weiter verfeinerte und eine Strandkorb-Fabrik eröffnete. Seine handwerkliche Werkstatt wurde 1942 von Bomben zerstört und der Betrieb aufgegeben. Reich wurde Familie Bartelmann also nicht durch diese geniale Erfindung, aber sie ist vom Strand nicht mehr wegzudenken.
Wenn du beim nächsten Strandurlaub gemütlich in einem Strandkorb sitzt und das Meer genießt, wirst du vielleicht an diese Geschichte denken.
