Piraten in der Nordsee

Der wohl berühmteste deutsche Pirat ist natürlich Klaus Störtebeker. Die Vitalienbrüder, deren Anführer Klaus Störtebeker, Godeke Michels, Henning Wichmann und Magister Wigbold waren, machten 30 Jahre lang dem Seehandel der Hanse schwer zu schaffen.

1390 wurden die „Gleichteiler“ von Schweden als Blockadebrecher angeheuert, um im Krieg gegen Dänemark zu helfen. Nach 1398 verlagerten sie ihre Raubzüge in die Nordsee. Besonders in Ostfriesland fanden die Piraten einen sehr praktischen Stützpunkt, den sie allerdings auf Druck der Hanse alsbald wieder räumen mussten. Nachdem Störtebeker gefangen genommen wurde brachte man ihn nach Hamburg, wo er am 20. Oktober 1401 auf dem Grasbrook hingerichtet wurde. Godeke Michels und Magister Wigbold ereilte das gleiche Schicksal ein Jahr später. Von Störtebeker und seine Leute erzählen unzählige Filme und Bücher, so dass wir das an dieser Stelle nicht weiter vertiefen wollen. Viel mehr möchten wir in diesem Artikel einen Blick auf die gesamte Geschichte der Piraterie in der Nordsee werfen.

Die Antike
Schon in der Antike (800 – 146 v. Christus) wurde die Nordsee immer wieder von Piraten heimgesucht. Die Geschichte der Piraterie ist so alt wie die Menschen die See befahren. Die Sachsen trieben ihr räuberisches Unwesen gerne in der Nordsee, doch sie waren nicht die einzigen. Die Chauken waren ein germanischer Stamm, der von der unteren Weser stammte und mit Vorliebe Raubzüge vollübte. Um dem ein Ende zu setzten, errichteten die Römer ein ganz eigenes Abwehrsystem aus Festungen mit mal mehr und mal weniger Erfolg.

Wikinger
Auch über die Wikinger ist selbstverständlich sehr viel bekannt. Da gerade in den Anfangszeiten noch in der näheren Umgebung der Wikinger geplündert wurde, ist natürlich auch die Nordsee stark davon betroffen gewesen. So wurde 845 Hamburg zum ersten Mal zerstört. Groote Mandränke Nach dieser schrecklichen Meeresflut, die dazu geführt hatte, dass die deutsche Nordseeinsel Runghold unterging, litten die Menschen große Not. 1362 – Die Menschen hatten ihre Heimat verloren. Fischer und Bauern waren arbeitslos. Was soll man tun in so einer Situation, um zu überleben? So taten sich viele dieser Menschen zusammen und ihr neuer Hauptsitz wurde die Wogemannsburg in Nordfriesland. Von dort aus plünderten sie kleine Gehöfte oder überfielen kleinere Handelsschiffe. 1370 wurden die Wogemannsmänner auf Grund eines Verrates bezwungen.

Junker Balthasar
Balthasar von Esens war ein friesischer Häuptling mit einem starken persönlichen Problem mit Bremen. Zwischen 1522 – 1540 übte der Häuptling mit ziemlicher Freude immer wieder Überfälle auf Schiffe der Hansestadt Bremen aus. Dies steigerte er in den Jahren immer mehr bis 1538 die Reichsacht (Ächtung) über ihn ausgesprochen wurde. Um 1540 griffen die Bremer mit Hilfe von Maria von Jever Balthasar an. Während dieser Belagerung starb er.

Wie sieht es heute aus?
Heute ist die Nordsee wirklich sehr sicher. Piraten gibt es schon lange nicht mehr. Oder etwa doch? 2009 verschwand ein finnischer Frachter spurlos. Die „Arctic Sea“ war auf dem Weg nach Algerien. Irgendetwas passierte, was genau ist jedoch nicht geklärt. Fakt ist am 24. Juli 2009 wurde das Schiff bereits in Schweden für 12 Stunden das erste Mal von bewaffneten und maskierten Männern gekapert, die sich als Drogenfahnder ausgegeben hatten. Danach verfolge die Arctic Sea weiter ihren Weg bis der Kontakt zum Schiff komplett verloren ging. Da keine Schiffstrümmer oder ähnliches gefunden wurden, wurde nicht davon ausgegangen, dass das Schiff untergegangen war. Letztendlich wurde die Arctic Sea von der russischen Marine in der Nähe von Kapverden ausfindig gemacht. So wurde die Besatzung des Schiffes gerettet und die Piraten ergaben sich ohne Widerstand.

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