Unter dem Blaudruck versteht man den Druck von Weiß auf blauem Hintergrund. Also eine Drucktechnik der Färber.
Diese besondere Art des Färbens wurde Blau- und Schönfärberei genannt.
Doch was genau ist das nun?
Durch den Druck von Weiß auf Blau können wunderschöne Muster gefertigt werden.
Ob nun große Lotusblumen oder filigrane Ranken oder auch einfach die Anreihung verschiedener Muster. Alles ist möglich. Für den Druck eignen sich besonders gut Leinen- und Baumwollstoffe.
Wie funktioniert der Blaudruck?
Als erstes braucht man Modeln. Das sind Druckstöcke mit Mustern. Modeln sind aus Holz mit auf der Oberseite eingeschnitzten Mustern, oft auch mit feinen Metallstiften. Also im Grunde wie ein Stempel. Das Modeln wird mit der Druckpapp beschichtet.
Das ist eine meist grünliche, klebrige Masse. Jede Blaudruckerei hat ihr eigenes Rezept, welches viele Generationen alt ist. Nun kommt der Reservedruck, das Modeln wird mit der Beschichtung auf den Stoff gedrückt und es bleibt vom Druckpapier eine Art Wachsbeschichtung auf dem Stoff zurück.
Nun folgt das Färben:
Der bedruckte Stoff wird auf einen Kronreifen gespannt und dann zur Blaufärbung mehrmals in die Küpe (Färbekessel) getaucht.
Nach dem Färben wird das Papp ausgewaschen und zurück bleibt das Weiß auf blauem Grund. Also im Grunde ein bisschen wie eine Schablone.
Mit dieser Technik werden besonders gerne Trachten, Kleider oder Schürzen hergestellt. Aber auch Bettwäsche, Vorhänge oder Tischdecken sind sehr beliebt.
Mit der Industrialisierung endete die Blaudruckerei.
Heute gibt es nur noch 10 Blaudruckereinen in Deutschland. Und das in Bayern und hauptsächlich in Norddeutschland wie z. B. in Jever. Besonders auf den Nordseeinseln war der Blaudruck sehr beliebt, vielleicht weil er an das typische Ostfriesische Porzellan erinnert. Oder einfach, weil das Friesisch Blau an das Meer und den Himmel erinnert.
Mittlerweile wurde der Blaudruck ins Weltkulturerbe aufgenommen.