Zum Beispiel wird für verschiedene Anlässe immer wieder die föhringer Tracht aus dem Schrank gezogen, aber auch andere Traditionen, wie das Ringreiten oder Biikebrennen kann man hier noch hautnah miterleben.

Föhrs Geschichte beginnt vermutlich bereits 2000 vor Christus, als die ersten Siedler aus Jütland kamen. Es gibt vorgeschichtliche Funde aus der mittleren Steinzeit sowie Hügelgräber zwischen Hedehusum und Utersum, die heute noch davon zeugen. Die Lembecksburg in Borgsum ist ein Zeitzeuge aus der Wikingerzeit, ebenso wie der Ringwall, der als Fluchtweg und Schutz im 9./10. Jhd. vor den Wikingern diente.

In der zweiten Marcellusflut, auch als das große Ertrinken bekannt, am 15. Januar 1362 wurden die Nordseeinseln und Halligen endgültig vom Festland getrennt und in den folgenden Jahrzehnten entstand nach und nach die heutige Küstenlinie.

Zwischen 1650 und 1875 war die Haupteinnahmequelle der Föhrer Bevölkerung der Walfang. Dank guter privater Navigationsschulen waren Föhrer Seefahrer sehr gesuchte Angestellte. Beim Besuch der denkmalgeschützten Friedhöfe der Insel kann man auch heute noch in die Geschichte der Walfänger und Kapitäne aus jener Zeit eintauchen. Bei regnerischem Wetter bringt einem auch das Carl-Häberlein-Museum gerade die Zeit der Walfänger und Seefahrer näher. Das fängt schon mit den beeindruckenden Blauwalkieferknochen am Eingangstor an.

König Friedrich VI. genehmigte 1819 den Start für den Bau eines Seebads in Wyk. Die Idee dazu stammte vom Landgrafen von Kolditz, der nach alternativen Einnahmequellen zum Walfang suchte. Damals war die Insel noch geteilt. Der Westen gehörte zum dänischen Königreich, während der Osten zum Herzogtum Schleswig gehörte. Schon die erste Badesaison war ein voller Erfolg. Besonders der dänische Adel ließ es krachen.

Im Februar 1825 wurde die Insel das letzte Mal von einer Sturmflut überflutet und 1857 wird die Hälfte der Stadt Wyk bei einem Großfeuer zerstört. Am 18. Juli 1864 landete das steirisch-österreichische 9. Feldbataillon am Strand und die Insel ergab sich kampflos. Ab 1867 gehörte sie dann ungeteilt zum preußischen Königreich.

In den Jahren seit der Eröffnung des Seebads hatte Wyk zahlreiche berühmte zum Teil immer wiederkehrende Gäste, wie die dänische und später die preußischen Königsfamilien mit ihren Hofstaaten, sowie Johann Strauß, der hier seinen Walzer Nordseebilder komponierte.

1882 wird eine der ältesten deutschen Jungendfeuerwehren auf der Insel gegründet.

1910 erhält Wyk das Stadtrecht und 1950 wird es als Nordseeheilbad anerkannt.

Vom 2. Weltkrieg blieb die Insel Föhr (und auch Amrum) von Kampfeshandlungen weitestgehend verschont. Der Einzug der NSDAP war jedoch genauso mächtig, wie auf dem Festland. Und Widersacher wurden von den braunen Machthabern auch hier eliminiert. Britische Bomber griffen 1944 kurz hintereinander zwei Fähren der Insel Föhr an, was zu 12 Toten und 29 Verletzen führten.