Das mystische Rungholt

Bestimmt hast du auch schon von dem sogenannten “Atlantis des Nordens” gehört. Aber im Gegensatz zu Atlantis, für dessen Existenz man noch keine wissenschaftlichen Beweise gefunden hat, steht fest, dass es Rungholt wirklich gab.

Rungholt war eine kleine Insel in der Nordsee. Sie gehörte zu Nordfriesland, wobei dies zum damaligen Zeitpunkt zu Dänemark gehörte.
Es wird vermutet, dass Rungholt im Westen und Süden der Hallig Südfall zwischen Pellworm und Nordstrand lag.
Ungefähr 1000 Einwohner wohnten wohl auf der Insel in 25 Warften, die auf 2 Meter hohen Deichen standen. Die Rungholter lebten von Viehhaltung und Salzgewinnung, aber wirklich wohlhabend wurden sie durch ihren weiträumigen Handel. Wobei man davon ausgehen kann, dass die Insel eher ein bäuerlicher Handelshafen war, der sicher einigen Wohlstand hatte, aber nicht so prunkvoll war, wie es später ausgeschmückt wurde.
1362 wurde Rungholt von einer solch schweren Sturmflut heimgesucht, dass die ganze Insel komplett zerstört wurde und in der Nordsee versank. 
Das Thema Rungholt wurde in zahlreichen literarischen Werken, Aufführungen und Filmen behandelt.

Die Legende

Die Legende besagt, dass die Rungholter durch ihren Handel zu enormem Reichtum gekommen sind. Und wie es oft der Fall ist, wurden sie dadurch überheblich und arrogant. Was allerdings viel schwerer wiegte, war die Tatsache, dass sie den Respekt gegenüber der Kirche und Gott verloren hatten. Es wird berichtet, dass einige Bauern bei einem Trinkgelage ein Schwein betrunken gemacht haben, und versuchten, den örtlichen Pfarrer zu zwingen, dem Schwein die Sterbesakramente zu gewähren.
In seiner Not schaffte der Pfarrer es gerade so, in die Kirche zu flüchten und sich in Sicherheit zu bringen. Des Nachts hatte er einen heiligen Traum. Er sah im Traum, dass Gott Rungholt durch eine Sturmflut vernichten würde, und so floh der Pfarrer noch rechtzeitig von der Insel. Und so geschah es, dass die gewaltige Sturmflut Rungholt mit allen Bewohnern zerstörte und der Nordsee übergab.
Weiter sagt die Legende, dass bei ruhigem Wetter die Kirchenglocken Rungholts unter der Wasseroberfläche zu hören seien und die Stadt alle 7 Jahre in der Johannisnacht aus dem Meer auftaucht.

Viele Jahre dachte man, dass diese Geschichte um Rungholt nur eine Legende sei. Dem ist aber nicht so. Immer wieder werden Keramikstücke und andere Funde entdeckt, die nachweislich von der Insel stammen. Auch Überreste der Rungholter Schleuse tauchen immer wieder im Watt auf.
2023 gab es einen sensationellen Fund. Einer der zwei Siedlungen und die berühmte Rungholter Kirche wurden entdeckt.

Wer sich gerne selbst mal auf die Spuren dieser mystischen Insel machen möchte, kann sich einer der Wattwanderungen nach Rungholt anschließen.
Dafür ist allerdings gute Kondition nötig, denn für die 14 km lange Strecke braucht man ca. 5 Stunden und sie ist anstrengend und für Kinder nicht geeignet.

Wenn das nicht so deins ist, empfehlen wir dir das Nissenhaus in Husum. In dem Nordfriesischen Museum wird das Thema Rungholt ausgiebig behandelt.

Wer weiß, was sonst noch alles der Wahrheit entspricht, vielleicht wird eines Tages auch Atlantis gefunden.

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